Schulleben

Infoabend Prävention

25. Okt 2010

Einladung

Wie schütze ich mein Kind auf dem Schulweg ? Ein Elternabend zum Thema Prävention kann Fragen klären …

Die Tatsache, dass ein Kind vor der Schule von einem Unbekannten angesprochen wurde, wirft Fragen auf.

  • Wie kann ich mein Kind schützen?
  • Wie erkläre ich es meinem Kind richtig,  ohne das Thema zu strapazieren?
  • Was kann ich meinem Kind an Erklärungen zumuten ohne es mit dieser Gefahr zu belasten?
  • Und was müssen wir als Eltern wissen?
  • Gibt es Projekte, die das Thema aufgreifen?

Der Katalog an Fragen ist weit gefasst und die Sorge, was wir „richtig“ oder „falsch“ machen können, bleibt. Über den jüngsten Vorfall hinaus wird das Thema wohl leider auch in den nächsten Jahren nicht an Aktualität verlieren, so dass mehr Wissen und Handlungssicherheit grundsätzlich gefragt sind.

Zu diesem Thema gibt es fundierte fachliche Unterstützung!  Für einen Vortrag mit Fragerunde konnte Frau Beate Proll vom Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung, Arbeitsbereich Gesundheitsförderung, Sexualerziehung und Gender, gewonnen werden.

Frau Proll beschäftigt sich professionell mit dem Thema und kann allen Eltern gute Ratschläge mit auf den Weg geben.

Der Vortrag findet statt am:

Montag, dem 25. Oktober 2010 , 20:00 h

Anmeldungen im Vorwege zur Ermittlung der notwendigen Raumgröße bitte per email an die-ottos@gmx.de oder telefonisch unter 040 . 22 09 465

 

Zusammenfassung des Informationsabend vom 25.10.2010

In der sehr gut besuchten Turnhalle haben wir am 25.10.2010 einen Informationsabend zum Thema Prävention veranstaltet. Geladen waren Frau Proll vom Lehrerfortbildungsinstitut LI und Vertreter der Polizei (Herr Golz als Revierleiter PK33 und Herr Freitag, unser Cop4U).

In einem wunderbar gebündelten Vortrag hat Frau Proll darauf abgestellt, dass 80% der sexuellen Übergriffe aus dem persönlichen Umfeld von Kindern entstehen. Demzufolge gibt es einen Plan für die Tat und eine Vorbereitung darauf, indem der Kontakt zu dem potenziellen Opfer angebahnt und intensiviert wird. Nur in den seltensten Fällen werden Kinder tatsächlich „abgegriffen“.

Genau hierauf fußen Präventionsmaßnahmen: Die Kinder müssen vor allem lernen, unwohle Wahrnehmungen zu spüren und zu artikulieren. Voraussetzung dafür ist ein vertrauensvolles Umfeld, in dem auch Verweigerung gegenüber Erwachsenen erlaubt ist. Trainingsmaßnahmen können anhand einer Checkliste des LI überprüft werden und sollten konfrontative Situationen vermeiden. Erzählungen der Kinder über Übergriffe in der Vergangenheit sollten zuerst mit Beratungsstellen aufgearbeitet werden, bevor es zu einer Anzeige kommt. Dies könne man nicht mehr zurücknehmen, auch wenn sich deren Haltlosigkeit herausstellt.

Herr Golz als zweiter Redner hatte sich genau auf die Fragen des Elternrates vorbereitet und dazu referiert. Seit Januar 2010 gab es im Bereich  Winterhude/ Alsterdorf Süd  28 Anzeigen wegen Sexualdelikten. Davon betraf eine einzige eine Mutter mit Kind, wenige sexualiserte Übergriffe von Jugendlichen gegen Jugendliche und die allermeisten Exhibitionisten, die sich bevorzugt im Stadtpark ausleben.

Nach Ansicht der Polizei ist unsere Schule einer der sichersten Orte schlechthin für unsere Kinder. Die beste Prävention seien sensibilisierte wachsame Erwachsene, die Fremde einfach ansprächen, z.B.“Ich kenne Sie gar nicht, zu welchem Kind gehören Sie denn?“  Videoinstallationen sind aus datenschutzrechtlichen Gründen kaum möglich, Zahlencode-Schlösser wiegen Eltern in falscher Sicherheit. Die größte Gefährdung unserer Kinder gehe vom Straßenverkehr aus.

Überraschend war für mich der dringende Appell der Polizisten, sich sofort per Notruf 110 an die Polizei zu wenden, wenn es unklare Ansprachen/ Kontaktaufnahmen gäbe. Anhand der Täterbeschreibung würden die Streifen diese Personen umgehend überprüfen. Die Polizei ist sehr daran interessiert, eine klare Vorstellung über das Geschehen im Revier zu haben.

Das Intersse der Elternschaft ist groß, dass ein Trainingsangebot für die Kinder organisiert wird. Der Elternrat nimmt das für 2011 in Angriff.

Mein Dank gilt Latifa Kühn, die diesen Abend initialisiert hatte.

Iris Otto

Weiterführende Informationen siehe auch Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend/ Pro Familia/ LI